Samstag, 8. August 2009

Wenn Datenschutz nichts mehr zählt - weblin

Gestern Abend versendete die Cooee GmbH über den weblin Verteiler eine Werbung für die eigenen Dienste. Als ehemalige weblin Gründerin und Geschäftsführerin distanziere ich mich von dieser Email und verurteile den Umgang der neuen Herren im Hause weblin mit den Userdaten!

Die weblin Userdaten wurden immer, solange wir, die Gründer das Sagen hatten, geachtet und geschützt. Jetzt, wo der Insolvenzverwalter das Steuer übernommen hat, tut er scheinbar was er will. In den AGB und der Datenschutzerklärung von weblin ist sonnenklar garantiert, dass die Userdaten ausschließlich(!) zum Zweck der Zahlungsabwicklung weitergegeben werden darf und sonst NICHT. Sie dürfen nicht verkauft und nicht anderweitig weitergegeben werden. Dafür sind wir immer eingestanden.

Nun hat die Cooee GmbH über die Userdaten allen weblins eine Email gesendet! Das widerspricht den AGB die die User akzeptiert haben und ist meines Erachtens ein Schlag ins Gesicht für jeden Datenschutz und Verbraucherschutz. Ich weiss nicht, wie der Insolvenzverwalter, Herr Weitzmann, das rechtfertigen will. DAS macht mich stocksauer und ich werde mich dagegen wehren.

[Update] Hat nicht der Insolvenzverwalter im weblin Forum neulich beteuert und versprochen, dass die Userdaten nicht verkauft werden? Hat irgendjemand den Link dahin oder kann das Zitat hier in die Kommentare schreiben?

[Update 2] Ich habs gefunden: Herr Nickel, Mitarbeiter des Insolvenzverwalters schreibt am 16.6. 2009 im weblin-Forum: "Es werden keine Emailadressen verkauft." Aha. Also was bitte, haben sie mit den Emailadressen gemacht? Verschenkt?
http://forum.weblin.com/showthread.php?t=2081

[Update 3] wie Marmel in den Kommentaren berichtet, bleibt es nicht bei dieser Email. CC nutzt die Userdaten von weblin um, wenn sich jemand bei CC anmeldet, alle dessen Freunde zu CC einzuladen. Das jedenfalls geht wesentlich über eine "Information, dass der Dienst eingestellt wird" hinaus!


[Update 4] Wolfspelz hat sich nun auch zu der angeblichen "weblin-Transition" geäußert, die keine ist.

4 Kommentare:

  1. wie können wir user uns wehren?

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  2. Hallo Celine,
    das weiss ich noch nicht genau, aber ich werde das am Montag mit unserem Anwalt besprechen, sofern er nicht im Urlaub ist.
    Die Email ausgerechnet am späten Freitag Abend zu versenden, wenn am Wochenende keiner mehr arbeitet, und sich keiner mehr wehren kann, spricht ja auch für die Methoden, die diese Leute drauf haben.

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  3. Noch bedenklicher finde ich die Mails, die man jetzt erhält, wenn jemand aus der Freundesliste sich doch bei CC anmeldet: http://www.marmel.name/?attachment_id=569

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  4. Das ist allerdings mehr als dreist und entspricht zudem nicht den Tatsachen. Die Gründer haben vor mehren Monaten den Gesellschaftern der Zweitgeist GmbH angeboten, weblin zumindest bis Jahresende auf eigene Kosten weiterzuführen. Die Investoren haben dies abgelehnt! Das muss man sich mal vorstellen. Die Sache geht noch weiter aber ich weiss nicht was ich hier alles sagen darf, ich werde das erst mit einem Anwalt besprechen.

    Es ist jedenfalls falsch, dasss weblin aus Kostengründen eingestellt werden muss, das ist blanker Unsinn. Es war von Anfang an das Ziel von Herrn Stefan Lemper, dem Geschäftfüher von CC, weblin einzustellen, das hat er mir bereits vor Monaten in den ersten Tagen der Insolvenz persönlich am Telefon gesagt. Seine Motive?
    Der gute Herr Lemper war vor seinem Einsatz bei CC Investmentmanager von Aurelia. In dieser Funktion hat er 2006 den Businessplan von weblin in allen Details erhalten und gelesen. Wir haben in einem persönlichen Termin alle Details von weblin dort präsentiert. Kurze Zeit später hat Herr Lemper in CC investiert und ist heute dort sogar in die Geschäftsführung gewechselt und er ist jetzt der wesentliche Antreiber für die Schließung von weblin. Das sind die Fakten. Mir jedenfalls fällt da was auf.

    Es gab und gibt immer noch eine Alternative zur Schließung. Was CC da macht, halte ich für rechtswirdig im Sinne des deutschen Datenschutz Gesetzes und ich werde dafür sorgen, dass sie damit nicht durchkommen.

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